Was passiert, wenn Schüler freien Zugang zu Mineralwasser im Klassenraum haben und im Unterricht trinken dürfen? Trinken sie mehr? Schneiden sie in Leistungstests besser ab? Diese und weitere Fragen untersuchten Ernährungswissenschaftler der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd mit Unterstützung der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser 2012 und 2013.

Die Untersuchung im Überblick

Unter der Leitung von Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Petra Lührmann und Gesundheitspsychologin Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Birte Dohnke wurde die Studie mit 270 Fünft- und Sechstklässlern einer Hauptschule und eines Gymnasiums durchgeführt. Die Schüler bekamen acht Wochen lang Mineralwasser im Unterricht zur Verfügung gestellt. In dieser Zeit absolvierten sie zu Beginn, nach vier Wochen und zum Schluss verschiedene Leistungs- und Konzentrationstests. Zudem wurden Daten zum Trinkverhalten, zu ihrem subjektiven Wohlbefinden und zum Fett- und Wassergehalt des Körpers erfasst. Die Ergebnisse wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen, die nicht im Unterricht getrunken hatte.

Die Ergebnisse der TiU-Studie

Geistige Leistungsfähigkeit:

  • Schüler, die während des Unterrichts mit ausreichend Flüssigkeit versorgt waren, konnten sich besser konzentrieren und sich Gelerntes einfacher merken. Gleichzeitig nahmen sie Aufgaben als weniger anstrengend wahr.
  • Schüler, die innerhalb von 30 Minuten vor einem Leistungstest getrunken hatten, erzielten bessere Ergebnisse. Entscheidend für die geistige Leistungsfähigkeit der Schüler ist nicht nur, wie viel sie trinken, sondern auch, dass sie regelmäßig Flüssigkeit aufnehmen. Das Trinken sollte daher nicht allein auf die Pausen verlegt werden, sondern auch während des Unterrichts erlaubt sein.

Trinkmenge und Trinkverhalten:

  • Die tägliche Trinkmenge stieg auf ein gesundes Maß: Die Schüler tranken deutlich mehr Mineralwasser in der Schule als zuvor. 
  • Der Anteil empfohlener Getränke wie Wasser nahm im Verhältnis zu weniger geeigneten Getränken wie Limonade oder Eistee zu.

Image von Mineralwasser:

  • 70 Prozent der Schüler verbinden mit Mitschülern ein positives Image, wenn diese Mineralwasser trinken.
  • Wird in der Schule Mineralwasser als Getränk zur Verfügung gestellt, verstärkt sich darüber hinaus sogar der negative Eindruck von Mitschülern, die andere Getränke als Mineralwasser trinken.