Ohne Nahrung kann der Mensch länger als einen Monat überleben. Ohne Wasser jedoch nur etwa drei bis vier Tage.
Der menschliche Körper besteht – je nach Alter – zu 50 bis 80 Prozent aus Wasser. Er kann es aber kaum speichern. Das Wasser befindet sich im Körper in einem ständigen Kreislauf. Es ist in allen Organen, Zellen und Körperflüssigkeiten das bestimmende Element. Blut beispielsweise besteht zu etwa 90 Prozent aus Wasser. Es versorgt alle Organe, Muskeln und andere Körperzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff – allen voran das Gehirn.
Nur bei einem ausgeglichenen Wasserhaushalt können die verschiedenen Organe und das komplexe Zusammenspiel der einzelnen Gewebe reibungslos funktionieren. Schon ein geringes Absinken des Wasseranteils im menschlichen Organismus verhindert den fehlerfreien Ablauf einzelner Funktionen und hat eine negative Wirkung auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.

Durst ist ein Signal, das einen bereits bestehenden Flüssigkeitsmangel anzeigt (Köhnke: 2011). Optimal wäre es deshalb, wenn Durst gar nicht erst auftritt. Denn bereits ein geringer Flüssigkeitsmangel hat negative Folgen für Körper und Geist. Die wasserreichsten Organe wie Gehirn, Nieren, Herz und Lunge sowie die Muskulatur reagieren besonders empfindlich auf einen Wassermangel.
Bei Kleinkindern ist das Durstgefühl noch nicht vollständig ausgeprägt. Bei älteren Kindern wird es häufig durch äußere Reize überlagert (z.B. beim Spielen). Kinder benötigen daher Unterstützung, um ein gesundes Trinkverhalten zu entwickeln.
Wichtig: ein nachträglicher Flüssigkeitsausgleich kann die Folgen einer Austrocknung nur bedingt aufheben. Die Auswirkungen der Dehydrierung auf die Leistungsfähigkeit sind am folgenden Tag sogar stärker.
Bei einem Flüssigkeitsmangel kann der Körper nur sehr begrenzt und nur kurzfristig Wasserreserven mobilisieren, die aus den unteren Hautschichten bezogen werden. Wassermangel macht sich daher schnell an der Haut bemerkbar.
Durch einen Wassermangel dickt das Blut ein und seine Fließfähigkeit verschlechtert sich. Organe, Muskeln und Gewebe können so nicht mehr optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Die wasserreichsten Organe – Gehirn, Nieren, Herz und Lunge – reagieren darauf besonders empfindlich. Werden die Hirnzellen mit weniger Energie versorgt, verringert sich die geistige Leistungsfähigkeit deutlich.
Zudem verlangsamt sich der Stoffwechsel. Dadurch können die Nieren langsamer arbeiten und weniger Stoffwechselendprodukte ausscheiden. Auch das Herzschlagvolumen und der Blutdruck sind reduziert. Muskelzellen übersäuern bei geringerer Versorgung und ermüden früher. Auch die Haut wird schlechter durchblutet.
- Sport und andere körperliche Aktivitäten
- geistige und körperliche Arbeit
- Hitze
- trockene Heizungsluft
- Krankheit (z. B. Durchfall, Erbrechen, Fieber)
Kinder sind anfälliger für eine Austrocknung (Dehydrierung). Bei ihnen ist das Verhältnis von Wasserumsatz und Wassergehalt im Körper ungünstiger als bei Erwachsenen. Der auf das Körpergewicht bezogene tägliche Wasserumsatz (Wasserabgabe und -aufnahme) ist bei Kindern niedriger. In Verbindung mit dem hohen Wassergehalt des Körpers macht dies den Wasserhaushalt bei Kindern empfindlicher für Störungen.
Kinder können sich zudem nicht so effektiv an Klimaextreme gewöhnen wie Erwachsene, da ihre Körperoberfläche im Verhältnis zur Körpergröße größer ist. Ein Kinderkörper nimmt deshalb an heißen Tagen mehr Hitze auf und gibt an kalten Tagen mehr Wärme ab.
Unter körperlicher Belastung haben Kinder auch eine stärkere Wärmeproduktion als Erwachsene. Ihre Möglichkeit zur Schweißbildung ist daher wesentlich geringer und ihre Körperkerntemperatur kann schneller ansteigen.
(Elmadf a: 2004)